Inhalt
Sehenswürdigkeiten
Geschichte und Kultur erleben
Niederkrüchten bietet eine Vielzahl an Zeugnissen vergangener Jahrhunderte, die Geschichte und Glauben auf besondere Weise erlebbar machen. Historische Bauwerke und Kirchen prägen das Ortsbild und erzählen von der Entwicklung der Region. Eindrucksvolle Kapellen laden zu stillen Momenten der Besinnung ein und bergen wertvolle Kunstschätze.
Genauso bedeutend ist die Schwalm, die über Jahrhunderte hinweg Mühlen antrieb und bis heute das Landschaftsbild formt. Orte wie die Brempter Mühle verbinden Natur, Kultur und Freizeit und machen die enge Verknüpfung von Geschichte und Landschaft in Niederkrüchten sichtbar.
Historische Bauwerke und Kirchen
Niederkrüchten vereint in besonderer Weise landschaftliche Schönheit, geschichtliche Spuren und abwechslungsreiche Ausflugsziele. Historische Bauwerke wie die Pannenmühle, die einst als Ölmühle und Zollstation an der Grenze zwischen den spanischen Niederlanden und dem Herzogtum Jülich diente, lassen die Vergangenheit lebendig werden.
Auch die zahlreichen Kirchen im Gemeindegebiet zeugen von einer langen Tradition: Die Hallenkirche St. Bartholomäus und die Pfarrkirche St. Martin in Oberkrüchten stammen aus dem 15. und 16. Jahrhundert und prägen bis heute das Ortsbild.
Ein besonderes Erlebnis ist der Aufstieg auf den Turm der St.-Laurentius-Kirche in Elmpt. Von hier eröffnet sich ein eindrucksvoller Blick auf das benachbarte „Haus Hansen“ sowie auf Haus Elmpt, ein Herrenhaus aus dem 15. Jahrhundert mit markantem barocken Torturm.
Besondere Kapellen
Die Brempter Kapelle St. Georg lädt mit gleich zwei besonderen Schätzen zum Verweilen ein: dem „Kruzifix“, dem ältesten Kunstwerk der Gemeinde Niederkrüchten, und der anmutigen „Madonna mit der Birne“. Beide Kunstwerke machen die Kapelle zu einem außergewöhnlichen Ort der Besinnung.
Ebenfalls lohnenswert ist ein Besuch der Elmpter Kapelle „Maria an der Heiden“ im Ortsteil Overhetfeld. Eingebettet in einen alten Eichenhain erwartet die Besucherinnen und Besucher hier eine eindrucksvolle Gnadenkapelle aus Backstein, die 1703 errichtet wurde. Im Inneren birgt sie ein Gnadenbild der Gottesmutter sowie einen kunstvollen Schnitzaltar aus der Zeit um 1530/40 – ein Kleinod von besonderer Ausstrahlung.
Brempter Mühle und Schwalm
Die Schwalm prägt die Landschaft Niederkrüchtens seit Jahrhunderten. Das lebendige Flüsschen trieb bereits ab dem 13. Jahrhundert zahlreiche Öl- und Getreidemühlen an. Ein Beispiel ist die Brempter Mühle, die einst zur Burg Brempt der Grafen von Bylandt gehörte und bis ins 19. Jahrhundert zur Mehlverarbeitung genutzt wurde.
Heute ist Brempt ein beliebtes Ziel für Wanderer, Radfahrende und Wassersportler. Von hier aus führen gut ausgebaute Wege durch die artenreichen Sumpf- und Auenlandschaften der Schwalm bis zu ihrer Mündung in den Hariksee.
Seen und Gewässer prägen insgesamt das Naturbild in und um Niederkrüchten und laden zu vielfältigen Freizeitaktivitäten ein.
Seen und Flüsse
Niederkrüchten ist von Wasser geprägt: Seen, Flüsse und Auenlandschaften laden zu Erholung, Sport und Naturerlebnis ein. Ob bei einem Spaziergang am Venekotensee, einer Radtour entlang der Schwalm oder einer Kanufahrt auf dem Hariksee hier lassen sich Ruhe und Aktivität ideal verbinden. Die Gewässer bieten nicht nur unvergessliche Landschaftseindrücke, sondern auch vielfältige Freizeitmöglichkeiten für Familien, Sportbegeisterte und Naturliebhaber.
Der Venekotensee
Der rund 11,5 Hektar große Venekotensee lädt zu entspannten Spaziergängen und erholsamen Pausen ein. Wer es aktiver mag, kommt beim Tennis oder beim Reiten voll auf seine Kosten. Für eine Stärkung zwischendurch bieten die umliegenden Restaurants vielfältige kulinarische Angebote. Um die Umgebung ausgiebig zu erkunden oder verschiedene Rad- und Wandertouren zu starten, stehen zudem zahlreiche Übernachtungsmöglichkeiten zur Verfügung.
Der Hariksee
Der Hariksee erstreckt sich über rund 20 Hektar und blickt auf eine spannende Geschichte von 8.000 bis 12.000 Jahren zurück. Schon früh diente das nährstoffreiche Gewässer als Wasserreservoir für die Mühlrather Mühle, die erstmals 1447 urkundlich erwähnt wurde. Heute fasziniert der Hariksee mit seiner vielfältigen Ufer- und Bruchwaldvegetation – darunter einzigartige Erlensumpfmoore, in denen die Wasserpflanzen während des Sommers über der Bodenoberfläche stehen.
Für Freizeitaktivitäten ist der Hariksee ein wahres Paradies: Rundfahrten mit dem Patschel-Seerundboot, Kanufahrten, Tretboot- und Paddelrunden, Rad- und Wandertouren oder eine Partie Minigolf – hier ist für jede Besuchergruppe etwas dabei.
Niederkrüchten - Teil zweier Naturparks
Niederkrüchten bildet, eingerahmt von der Schwalm im Norden und Osten sowie den Niederlanden im Westen und Süden, das Herzstück des Naturparks „Schwalm-Nette“.
Der Naturpark mit seiner reizvollen Landschaft umfasst rund 435 Quadratkilometer auf Teilgebieten der Kreise Kleve, Viersen und Heinsberg sowie der Stadt Mönchengladbach. Zu jeder Jahreszeit lockt der Naturpark Besucher aus den Ballungsräumen Rhein und Ruhr sowie den benachbarten Niederlanden an. Spannende, hochwertige Wanderwege mit ganz unterschiedlichen Schwerpunkten laden ein, entdeckt zu werden und fernab des Alltags einfach mal abzuschalten.
Der erste grenzüberschreitende Naturpark „Maas-Schwalm-Nette“ entlang der deutsch-niederländischen Grenze umfasst knapp 10 000 Hektar Natur- und Vogelschutzgebiete. Feuchte und nährstoffreiche Bereiche in den Maasauen und Bachtälern wechseln sich ab mit trockenen und sandigen Terrassenkanten.
Grenzüberschreitend machen auch viele Rad- und Wanderrouten die Natur erlebbar. Die Gastronomie in Niederkrüchten mit regionalen und internationalen Schwerpunkten lädt nach einer ausgiebigen Wanderung oder Fahrradtour ein, sich zu stärken und den Tag gemütlich ausklingen zu lassen.
Aussichtsturm & Wacholderheide
Mitten in der einzigartigen Landschaft des Elmpter Schwalmbruchs erhebt sich ein Aussichtsturm, der weite Blicke über Heideflächen, Moore und die angrenzende Schwalmaue ermöglicht. Von hier aus lässt sich die besondere Schönheit dieses geschützten Naturraums in aller Ruhe betrachten.
Am Fuße des Turms liegt die Wacholderheide, die größte zusammenhängende ihrer Art am linken Niederrhein. Zwischen urigen Wacholdersträuchern und offenen Sandflächen gedeihen zahlreiche seltene Pflanzen, und mit etwas Glück können Besucherinnen und Besucher auch seltene Vogelarten entdecken.
Gut ausgebaute Wege führen durch die Landschaft und machen den Besuch von Aussichtsturm und Wacholderheide zu einem lohnenden Ziel für Naturfreunde und Erholungssuchende gleichermaßen.
Elmpter Schwalmbruch
Eingebettet in die Auen der Schwalm erstreckt sich das 286 Hektar große Naturschutzgebiet Elmpter Schwalmbruch von der deutsch-niederländischen Grenze im Westen bis nach Venekoten im Osten. Herzstück des Gebietes ist ein 65 Hektar großes Moor – das letzte Überbleibsel der einst weiten Niedermoore in den Schwalmauen.
Charakteristisch für diese einzigartige Landschaft sind Gagelmoore mit dem aromatisch duftenden Gagelstrauch sowie Feuchtheiden, in denen zartes Wollgras und die seltene Moorlilie gedeihen. Diese Lebensräume bieten ideale Brutgebiete für seltene Vogelarten wie das Blaukehlchen und die Wasserralle.
Das Elmpter Schwalmbruch gilt zudem als eines der artenreichsten und landesweit bedeutendsten Refugien für Amphibien und Libellen entlang der deutsch-niederländischen Grenze. Im Übergang zu den trockeneren Flächen liegt mit 3,7 Hektar die größte Wacholderheide am linken Niederrhein. Hier pflegen Moorschnuckenherden die offene Heidelandschaft, die gleichzeitig Brutgebiet für Schwarzkehlchen und Heidelerchen ist. Auch die scheue Glattnatter findet hier ihren Lebensraum.
Lüsekamp
Im Naturschutzgebiet Lüsekamp treffen Sie auf feuchte und trockene Heiden, natürliche Waldgesellschaften, artenreiche Grünlandzonen sowie unbelastete, nährstoffarme Gewässer. Das Naturschutzgebiet Lüsekamp liegt an der niederländischen Grenze zwischen Roermond und Niederkrüchten. Auf der niederländischen Seite grenzt das Naturschutzgebiet direkt an den Nationalpark De Meinweg an. Charekteristisch für den Lüsekamp ist der Übergang von höher gelegenen trockenen Hochterassen mit Heiden und Waldbeständen aus Buchen und Kiefern zu den feuchten Birkenbruchwäldern und Gagelmooren. Hier befinden sich auch Sandmagerrasen und Feuchtheiden auf denen die Moorschnuckenherden grasen. Ein Spaziergang entlang des Grenzwalls führt zur Vogelbeobachtungshütte im Lüsekamp. Wer sein Fernglas dabei hat, wird eine Vielzahl verschiedener Vogelarten entdecken.