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Bürgermeister setzen sich für atomare Abrüstung ein

Veröffentlicht am: Mo., 18.01.2021

Seit 2018 beziehungsweise 2019 sind die Gemeinden Niederkrüchten und Brüggen Mitglied bei den „Mayors for Peace“. Alleine in Deutschland setzen sich in dieser Organisation mittlerweile rund 700 Städte und Gemeinden für atomare Abrüstung und eine atomwaffenfreie Welt ein. Vor diesem Hintergrund begrüßen die Bürgermeister aus Niederkrüchten und Brüggen Karl-Heinz Wassong und Frank Gellen, dass seit Oktober vergangenen Jahres 50 Staaten den sogenannten Atomwaffenverbotsvertrag unterzeichnet und ratifiziert haben. Der Vertrag verbietet Staaten das Testen, Entwickeln und Produzieren von Atomwaffen sowie deren Weitergabe, Lagerung, Einsatz und die Androhung des Einsatzes.

„Wer die internationalen Nachrichten in den letzten Monaten verfolgt hat, dem haben weitreichende Entscheidungen wie die Aufkündigung des INF-Vertrags durch die USA oder ihre Ankündigung das New-START-Abkommen auslaufen zu lassen, vor Augen geführt, wie groß die Gefahr eines erneuten Wettrüstens und des möglichen Einsatzes von Atomwaffen heute ist“, so die beiden Westkreis-Bürgermeister. Der durch die 50. Ratifizierung am 22. Januar in Kraft tretende UN-Vertrag zum Verbot von Atomwaffen ist ein Zeichen für die Welt, dass die Mehrheit der Staaten sich klar gegen Nuklearwaffen positioniert. Gleichwohl gehört die Bundesrepublik Deutschland nicht zu den Unterzeichnern. Hierzu Wassong und Gellen: „Sollte die neue US-Regierung nicht zeitnah handeln, besteht mit Ablauf des New-START-Abkommens zwischen Russland und den Vereinigten Staaten ab dem 5. Februar keine belastbare Vereinbarung zur Beschränkung im Umgang mit Atomwaffen mehr. Neben Herausforderungen wie dem Klimawandel und der Coronakrise ist dies nur ein Aspekt einer sehr gefährlichen Entwicklung. Sie kann im schlimmsten Fall unser aller Existenz gefährden. Durch die militärische Vergangenheit unserer Gemeinden kennen viele Menschen in Niederkrüchten und Brüggen die Ängste, die von Atomwaffen ausgehen, nur zu gut. Wir sprechen uns daher ausdrücklich dafür aus, dass auch die Bundesregierung den Atomwaffenverbotsvertrag unterzeichnet, ratifiziert und somit ein Zeichen für eine Welt ohne Nuklearwaffen setzt. Wir freuen uns, dass sich auch in Niederkrüchten und Brüggen Menschen als Mitglieder der ärztlichen Friedensorganisation IPPNW schon lange für das Ziel einer Abschaffung von Atomwaffen engagieren.“ IPPNW (International Physicians for the Prevention of Nuclear War) setzt sich seit vielen Jahren im Rahmen des sogenannten ICAN-Netzwerks (International Campaign to Abolish Nuclear Weapons) für den Vertrag ein, der aus Sicht der Initiatoren eine völkerrechtliche Lücke schließt.

Bisher weigern sich alle neun Atomwaffenstaaten sowie Deutschland und 29 weitere atomar abhängige Nato-Staaten, Australien, Japan und Südkorea, der Vereinbarung beizutreten.

Aus Anlass des Inkrafttretens des Atomwaffenverbotsvertrags wird am 22. Januar an den Rathäusern der Gemeinden Brüggen und Niederkrüchten die „Mayors for Peace“ Flagge gehisst.